Drei Wochen sind rum! Kaum zu glauben, aber wahr!
In dieser Zeit habe ich mich mit den letzten Zügen des Sturm und Dranges beschäftigt, die Klassik in mein Köpfchen gepresst und bei den Romantikern den Kopf geschüttelt. Ich fand Romantik immer langweilig, da ich es mit der neuzeitlichen Bedeutung von „romantisch“ verband. Aber Romantik entstammt von der Lieblingsgattung jener Autoren: Dem Roman.
Das hätte man mir mal früher sagen sollen! Genauso wie das Ziel dieser Epoche war, dem Unbeschreiblichen einen Ausdruck zu verleihen. Man könnte auch sagen, die Romantik war der Vorgänger der Phantastik und der Fantasy. Heldenepen nach der Artussage, Träume, die sich in Träumen verlieren, Kunstmärchen, … Da eröffnet sich eine völlig neue Lesequelle vor meinen Augen! Ich kann gar nicht erwarten mit den Dramen der Klassik abzuschließen, um endlich „Der gestiefelte Kater“ zwischen die Finger zu kriegen. Vor fünf Jahren wäre mir so ein Gedanke nie gekommen. Aber es stimmt, was man einen in der Schule aufzwingt, das gewinnt mit der Zeit seinen Reiz zurück. Damals habe ich kein Wort Faust verstanden, jetzt gelingt es mir viel leichter.
Dennoch: Mit Emilia Galotti werde ich nie was anfangen können. 🙂
Zu diesen Epochen habe ich brav meinen Videovorlesungen gelauscht und fleißig die Arbeitshefte durchgearbeitet. Glücklicherweise mochte ich schon immer Texte und Gedichte zu analysieren. Sonst wäre ich aufgeschmissen. Meine Notizen erinnern dann an ein kleines Kunstwerk, voller Anmerkungen, Pfeile, Farben und Markierungen. Ich habe mal ein besonders buntes Beispiel fotografiert.

Wann nur gehen die Epochen vorüber? Wann muss ich nicht mehr meinen Professoren lauschen? Die beiden haben echt ihre Macken. Sie sächseln unterbewusst oder sind total verhuscht, um beim Vortrag von Punkt A zu C zu D zu A zu C zu E springen, um dann zwei Minuten später auf Punkt B zurückzukommen. Die Literaturliste werde ich eh noch bis nächsten März abarbeiten …
Aber danach, danach kommt die Erzählanalyse! Das ist der Grund, warum ich dieses Studium zunächst begonnen habe. Erklärt mir, wie ich einen Text auseinandernehme! Perspektive, Stimme, Fokalisierung, Discours, Histoire, … wie, wann, wo, warum? Erklärt es mir! Auf dass meine Texte sich verbessern. Tiefer greifen. Keine Stil- und Regelbrüche mehr begehen.
Dank der hilfreichen neobooks-Kritiken habe ich das Gefühl, ich schreibe nicht, ich trampel wie ein Kleinkind auf Worten herum. Da muss die Autorin in mir wohl noch den Tanz der Worte mehr üben. Denn Schreiben lernen ist wie das Meistern eines besonders ästhetischen Tanzes. Man übt die Schrittfolgen, fühlt den Rhythmus in sich übergehen, übt, übt, übt … Bis man die Menschen mit seinem Können verzaubert und sie sich gar nicht mehr abwenden, sondern gebannt wissen wollen, was man ihnen als Nächstes zeigt. 🙂
Wann ist endlich Dezember? Im Dezember geht es mit der Erzähltextanalyse los. Jetzt aber muss ich mich um Realismus, Moderne, Exilliteratur und Nachkriegs-/Gegenwartsliteratur kümmern. Gleichzeitig habe ich noch eine endlose To-Do-Liste für November, sodass – rein praktisch gesehen – der Dezember noch ein bisschen auf sich warten lassen sollte.
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Mein Gehirn füllt sich – Update zum Studium

Ein Kommentar zu „Mein Gehirn füllt sich – Update zum Studium

  • 5. Dezember 2011 um 15:22 Uhr
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    Lieben Dank für Deinen Blogartikel! Ich schaue wirklich seit längerer Zeit auf der Recherche nach einer qualifizierten Fern Universität. Dieser Artikel hier bringt mich deutlich fein voran.

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