Am 8.3.2011 (100. Weltfrauentag im Übrigen 😉 ) war in der Grundschule Bötzow, in Bötzow – Oberkrämmen eingeladen. Das liegt gar nicht weit von Berlin; in der Nähe von Heiligensee. Dafür mitten im Grünen! Auf meinem Hinweg habe ich mir gewünscht, nicht Auto fahren zu müssen. Als Beifahrer hätte ich die Baumalleen, die Felder und das viele Grün bestaunen können, das der Frühling bereits hat sprießen lassen. Obwohl ich in einer grünen Ecke von Berlin lebe, auf meinem Weg nach Bötzow habe ich irgendwie Heimweh bekommen. Die höchsten Häuser hatten maximal drei Stockwerke und die Straßen hatten insgesamt zwei Spuren. Winzig im Vergleich zu dem Chaos hier in Berlin. Aber spätestens bei der Grundschule war die Stadt weit, weit weg. Ich habe einen Parkplatz direkt vor dem Gebäude bekommen und hatte sogar drei zur Auswahl! Versucht das mal mit einem Mitsubishi Spacerunner in der Stadt – unmöglich. Ach ja, ich bin heil angekommen, meinem Navi sei Dank.
Die Grundschule Bötzow hat ein wunderbares Gebäude, das auf den ersten Blick freundlich und einladend wirkt. Kleine Klassen, ein toller Schulhof (mit Klettergerüst!) und eine große Sporthalle direkt nebenan. Überall hingen Fahrradhelme an den Kleiderhaken und das Gebäude war festlich zum Fasching geschmückt. Masken, Luftschlagen und überall Bilder.
Die fünften Klassen haben mich begeistert empfangen und stellten sich als äußerst gespannte Zuhörer heraus. Es macht immer wieder Spaß zu sehen, wie die Schüler mit offenem Mund zuhören oder mit faszinierten Blick sich die Szenen vorstellen. Dazu hat man mich zum ersten mal mit einem „Gu-ten-Mor-gen-Frau-Fran-ke“ begrüßt. Synchron und sehr süß. 😀
Wie bei jeder Lesung habe ich auch in Bötzow gefragt, welchen Beruf die Schüler ergreifen würden, wenn sie in Onnipolis leben könnten. Mich überraschte die typische Geschlechteraufteilung. Viele Mädchen wollten Pferdezüchterin, Tierärztin, Sänger und Schauspielerin werden. Während die Jungs vom Feuerwehrmann, Soldat, SEK-Beamter oder Pilot träumen. Natürlich gab es auch Ausnahmen. Ein Mädchen, das Astronautin werden wollte, ein Junge, dem der Beruf des Fensterpolierers gefallen hat. Ich hoffe, keiner seiner Freunde sagt dies seiner Mutter.
Ein Junge nutzte sogar die Chance, seine Lehrerin nach ihren einstigen Berufswünschen zu fragen.
Die Stimmung war ausgelassen, die Zeit leider viel zu kurz. Die erste Klasse stellte mir so viele Fragen, ich kam verspätet bei der zweiten an. Kinder sind immer wieder überrascht, wenn ich Ihnen erzähle, dass ich Timmy in zwei Wochen runtergetippt habe, fragen, wie ich zu dem Cover gekommen bin, und freuen sich riesig über die mitgebrachten Lesezeichen. Ein Mädchen hat sich gleich mit fünf Stück eingedeckt, für alle ihre Bücher.
Der Vormittag in der Grundschule Bötzow war ein voller Erfolg und hat mir sowie den Schülern großen Spaß gemacht. Ich freue mich darauf, die Grundschule mit einem späteren Buch wieder zu besuchen. Die Klassen haben mir erklärt, sie sind noch eineinhalb Jahre an der Grundschule und ich soll doch in der Zeit wieder kommen. Dann sollte ich mich wohl beeilen, einen Verlag für „Tou’Gard“ zu finden.
Als kleines Dankeschön gab es dieses Mal „Funny Gummibären“, die sich super zum Schreibfutter eignen. Eine gute Unterstützung auch für die Entstehung dieses Blogeintrags. Mein Blumenstrauß ist auf einer Fensterbank verloren gegangen, aber dort kann ihn wenigstens die ganze Schule sehen. Auf dem Rückweg habe ich bemerkt, dass ich in den nächsten Wochen noch sehr oft in dieser Gegend vorlese. Ortsnamen wie Velten und Hohen Neuendorf habe ich schon auf den Straßenschildern entdeckt. Bald werde ich den Weg auch ohne Navi finden.