2009 habe ich einen Lehrgang bei der SDS – der Schule des Schreibens – begonnen, um meine Fähigkeiten zu verbessern. Zu Beginn förderte der Lehrgang mein Interesse am Schreiben, zeigte mir die grundlegenden Sachen. Ich habe einen neuen Zugang zu Kurzgeschichten gefunden, welchen ich während meiner Schulzeit partout aus dem Weg ging.
In meinem zweiten Jahr jedoch verlor der Lehrgang seinen Reiz. Der Grund kann sein, dass ich parallel viele Erfahrungen zum Thema Schreiben und Lektorieren gemacht habe und so vielleicht dem Lehrmaterial voraus war. Ich arbeitete mich also weiter in den zweiten Teil „Belletristik“ ein. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits weil viele Themen so oberflächlich angerissen waren, dass ich mich wunderte, wie man daraus schlau werden sollte. Andererseits da ich wusste, wie viel mich dieser Lehrgang monatlich kostete.
Im dritten Jahr wurde der Graben zwischen Leistung und Studiengebühren immer breiter. Lektionen, die sich seitenweise wiederholten oder komplett den früheren entsprachen. Gravierende Fehler, die die Studienleitung zwar zur Kenntnis nahm, aber als unwichtig abschmetterte. (Hierzu ein Blogeintrag von Feb11) Dazu fiel mir auf wie oberflächlich man sich um meine Einsendeaufgaben gekümmert hat; also meinen „Hausaufgaben“, die meinen Wissensstand wieder spiegeln sollten. Bereits korrigierte Texte würde ich in dieser Form niemals veröffentlichen – es steckte immer noch der Wurm drin. Geschweige denn, dass die Korrektur sich auf Grammatik und Rechtschreibung – selten Ausdruck – beschränkte. Es war einfach nicht zufriedenstellend.
Früher habe ich mich mit Elan an meine Studienhefte gesetzt und mit Feuereifer an meinen Einsendeaufgaben geschrieben. Eine Zeit lang war ich meinem Studienplan sogar zwei Monate voraus, weil ich einfach immer weiter machen wollte. 🙂
Wer mich persönlich kennt, weiß, ich liebe Kinder- und Jugendliteratur, sowohl zu lesen, als auch zu schreiben. Es gibt nichts Schöneres als sich Geschichten oder Märchen in diesem Bereich. Mein letztes Jahr SdS sollte mich in diesen Bereichen fit machen und stärken. Aber in den letzten Wochen habe ich meine Unterlagen nur von einer Stelle zur anderen geschoben und die Augen über die Aufgaben verdreht. Erst erklären, dass Kinderbücher für Zwei- bis Vierjährige größtenteils aus Bildern bestehen, dessen Unterschriften eine Geschichte bilden, dann aber verlangen eine drei-vier Seiten lange Geschichte zu schreiben? Thema: Probleme aus der Sicht von Zweijährigen? Wobei die Ansprüche und Probleme von Kindern in diesem Alter laut euren Lehrheft und der Wirklichkeit so weit auseinandergehen wie Schwarzweißfernseher und die neuen 3D-Plasma-Flatscreens? Ähm … nein danke.
So traf ich schließlich einen Entschluss: Ich habe meinen Lehrgang gekündigt.
Mir reicht das Verhältnis zwischen angebotener Leistung der Lernmaterialen, Betreuung durch meine Studienleiter und dem, was ich dafür bezahle einfach nicht mehr. Die Schule des Schreibens konnte ihre Versprechen auf lange Sicht nicht einhalten.