Luzie Morgenroth ist alles andere als ein normales Mädchen. Sie hasst Rosa und betreibt mit Vorliebe Parkour, um den Jungen, den sie mag, zu beeindrucken. Leander ist Luzies Körperwächter/Schutzengel und hat es satt, dass Luzie sich bei ihren ständigen Parkour-Tricks fast den Hals bricht. Genervt tritt er in den Streik, wird dafür jedoch mit einem Fluch bestraft und hängt bei Luzie fest.
Sprache:
Die dominante Erzählerstimme war zwar sehr flüssig, schweifte jedoch gerne in ihre eigenen Gedankengänge ab, sodass sich manches wiederholte. Dazu fand ich es schade, dass Luzie so viel meckerte. Sicher, in der Pubertät ist alles schlimm und man möchte nur noch motzen, aber dadurch ging zeitweise die Handlung verloren. Wenn nichts passiert und Luzie und Leander sich nur angiften, trägt das nur bedingt zur Spannung bei.
Kritikpunkte:
Gerade bei einem Jugendbuch sollte man darauf achten, sich innerhalb der Jugendsprache zu bewegen. Dies hat die Autorin meist gut bewältigt. Wenn nicht, dann stachen jedoch Begriffe ins Auge wie „Trümmer einer Frau“ (als Anspielung auf das Aussehen der Trümmerfrauen), „er stank wie ein Iltis“ oder „sie legte eine CD auf“ (man legt Platten auf, nicht CDs). Solche sprachlichen Fehler tauchten immer wieder auf und ließen einem beim Lesen innehalten. Zum Ende stieß ich auch noch auf ein paar Fehler des Lektors, da sich Satzkonstruktionen häuften, in denen ein Verb oder Adjektiv gleich zwei Mal benutzt wurde. ‚Ich schloss die Augen, um mir hinter geschlossenen Augen“ – das muss nicht sein.
Die Handlung trat deutlich hinter die Erzählstimme, zwischenzeitlich passierte einfach nichts. Gerade bei dem Thema des Körperwächters, der bei seiner Schutzbefohlenen im Zimmer unterkommt, hätte ich mehr erwartet. Die Idee, die hinter dem Buch steckte, gefiel mir nämlich außerordentlich gut.
Zusammenfassend:
Luzie und Leander wachsen dem Leser dennoch ans Herz, sie sind liebevoll und manchmal auch nervend dargestellt. Selten habe ich jedoch so viel Schleichwerbung im Hintergrund gefunden und auch das Finale des Buchs war schwach. Über zweihundert Seiten hat die Autorin so viel über Luzies Tricks, Parkour und die Schwierigkeiten erzählt und dann wird ihr finaler Run in einer Seite abgehandelt. Da fehlte mir die Dramatik und die Emotionen!
Daher nur 3 von 5 Sternen für Luzie und Leander – Verflucht himmlisch.