Wir hatten am gestrigen Abend ein interessantes Gedankenspiel. Stell dir vor deine Wohnung oder dein Haus steht in Flammen und du hast noch sechzig Sekunden, um etwas zu greifen. Was würdest du mitnehmen?
Meine Antworten kamen wie aus der Pistole geschossen:
1. Mein Laptop und meine externe Festplatte, da auf diesen alle meine Manuskripte, Ideen, Fotos und anderes Digitales gespeichert ist, das wichtig wäre.
2. Dominic, meinen Mann. Dann kann ich ihn auch gleich daran erinnern, dass er seine Papiere mitnehmen soll und nicht nur seinen handsignierten Joe Montana Football.
3. Meine Handtasche oder mein Portemonnaie, je nachdem was ich zuerst finde. Dort sind eigentlich immer die wichtigsten Papiere drin, wie Perso, eine ganze Reihe Plastikkarten und etwas Bargeld.
4. Und wenn dann noch Zeit bleibt, die Schublade mit unseren Fotoboxen. Aber dann müsste ich echt schnell sein, denn die vielen Fotos aus meiner Kindheit möchte ich nicht missen.
Eigentlich haben wir diese Frage uns nur zum Spaß gestellt, nachdem wir den Film „Verlobung auf Umwegen“ sahen und dort die Hauptfigur sich genau diese fragt. Aber wenn man spontan – und dadurch ehrlich – antwortet, sieht man erst einmal, wo die eigenen Prioritäten liegen. Ich meine, wir besitzen so viel. Bücher, DVDs, Musiks-CDs, der Fernseher, meine Küchenaustattung … Doch wenn es darauf ankommen würde, wäre mir das alles nicht wichtig. Und da sagt man doch, wir leben in einer materialistisch eingestellten Welt?
Im Nachhinein habe ich mir meine Antworten durch den Kopf gehen lassen und ich würde sie nicht ändern. Mir wäre z.B. auch keins meiner gelesenen Bücher eingefallen, das ich hätte unbedingt mitnehmen müssen. Doch allein der Gedanke, dass mein Laptop oder meine Sicherheitsfestplatte durch etwas zerstört werden – da läufst mir kalt den Rücken runter! Dann wären ja all meine Texte und halb fertigen Manuskripte verloren … Das Gleiche gilt natürlich für Dominic; ihn sollte auf einen Fall etwas zu stoßen, aber ich glaube, diese Einstellung ist ganz normal. 🙂
Doch die entscheidende Frage lautet: Was hättet ihr geantwortet? Was hättet ihr gewählt?
PS: Dominic weiß, dass meine Geschichten immer vor ihm kommen würden und hat sich noch nie beklagt. 😉