Länge: 124 Seiten, illustriert

Zielgruppe: acht bis elf Jahre, eher Jungen

 

Inhalt:

Suchen Sie ein paar gute Geister? Dann kommen Sie zu uns! Ihre Geisteragentur hilft gerne.
Irgendwie ist das Geschäft mit den Geistern auch nicht mehr das, was es einmal war, findet Will Moogley. Die Geisteragentur, die ihm von seinem Onkel Alvin vererbt wurde, hat jedenfalls schon mal bessere Zeiten gesehen. Doch wofür hat man gute Freunde, wenn nicht für gute Ideen? Wills Freund Tupper gibt ihm den entscheidenden Tipp, wie er wieder Leben in die Agentur bringen kann: Der Manager der Hotelkette „Scary Inn“ benötigt für die Eröffnung eines neuen „Grand Ghost“-Hotels jede Menge guter Geister. Will und Tupper nehmen die Herausforderung an, doch die Konkurrenz schläft nicht …

Sprache:

Leider liest sich das Buch holprig und immer wieder verfällt der Autor in einen Stil, der den Leser unglaublich weit von den Figuren entfernt. Bei den ständigen Bezeichnungen von Tupper als „der Freund“ bin ich nur knapp der Versuchung nicht erlegen, das Buch einfach zuzuklappen. Dazu ziehen sich Wortfehler durch den Text. Z.B., dass die Kellner auf einer Party, die Tabletts schleppen, da verflüchtigt sich direkt meine Fantasie, wie ein Kellner ein Tablett wuchtet, als müsste er Ziegelsteine hieven und nicht Horsd’œuvres. Auch blitzen immer wieder Wörter auf, die nicht zu Jugendlichen oder Kindern passen. Ich bezweifle zumindest, dass wenn man eine Party crasht, dies als „Rambazamba“ bezeichnet.

 

Lob und Kritik:

Da das Buch wirklich nicht sehr lang ist (auch wegen der Illustrationen), lasse ich den Punkt der Figuren hier mit einfließen. Zunächst einmal sollte ich die schönen Zeichnungen loben, die das Buch schmücken (innen wie außen). Selbst wenn die Außengestaltung wenig mit dem Buch zu tun hat und Will innerhalb des Textes anders dargestellt ist als auf dem Cover.

Und hier geht auch schon die Kritik los. Will und Tuppers Alter kann man sehr schlecht schätzen. Will besitzt sein eigenes Penthouse und leitet eine Agentur, er benimmt sich aber eher wie ein Kind.
Der Text ist schlecht recherchiert bzw. es sind beim Lektorat noch einige Fehler drin geblieben. Zum einen würde ich gerne wissen, wie man aus dem 29. Stock die Mimik eines Menschen auf den Bürgersteig erkennen sollte. Zum anderen möchte ich das Auto sehen, das einfach mal so in New York parkt. In dieser Stadt gibt es keine Parkplätze und schon gar nicht an der Stelle, die im Buch angedeutet wurde … Und ich empfinde es als mehr als seltsam, dass ein Gebäude mit 29 Stockwerken nur einen Fahrstuhl besitzen soll.

In Will und Tupper konnte man sich nur schlecht einfühlen. Details, die am Anfang des Buches aufgegriffen wurden, fanden später nie mehr Erwähnung. Im Allgemeinen wirkten die beiden Jungen blass.

Unglaublich viele Figuren wurden wie bei einer Art Schaulaufen dazwischen gequetscht, aber nur die wenigsten hatten wirklich eine Funktion. Wie die vielen Geister, die die Innenseite der Buchdeckel zieren oder Susan-Zauberhaft, in die Will anscheinend verschossen ist. Statt eine Seite lang zu lesen, was alles in Wills Penthouse herumsteht, hätte ich mir gewünscht, der Text wäre etwas mehr in die Tiefe gegangen. Dazu gab es auch keinen wirklichen Spannungsbogen (oder er blieb mir verborgen), eher reihte sich Szene an Szene. Fast als hätte man kein ganzes Werk gelesen, sondern nur ein Drittel davon.

Und mein größter Kritikpunkt. Das Ende. Die Botschaft und die Moral, die am Ende vermittelt werden, an denen zweifel ich offen gesagt. Nur weil man etwas selbst nicht schafft (aus welchen Gründen auch immer),  deswegen dem Konkurrenten seinen Sieg kaputt zu machen (auch wenn er ein Egomane und Idiot ist), ist äußerst fragwürdig.

 

Zusammenfassend:

Der Auftakt dieser Reihe enttäuscht in vielerlei Hinsicht; selbst der Klappentext passt irgendwie nicht zum Inhalt … Daher vergebe ich für die Geschichte nur einen Stern, plus einen für die dennoch gut gemachten Illustrationen. Macht insgesamt 2 von 5 möglichen Sternen für „Will Moogleys Geisteragentur Band 1“.

Rezension : Pierdomenico Baccalario – Will Moogleys Geisteragentur Band 1

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