Ich weiß nicht, wieso es mir so geht, aber in letzter Zeit können mich die wenigsten Filme begeistern. Ich habe nicht die Ruhe, sie zu sehen, sie fesseln mich nicht oder ich kann schon nach wenigen Minuten die Handlungsfäden durchplanen. Wetten, dass dies und das passiert – das ist nicht die spannendste Variante, 90 Minuten zu verbringen. Ich bin schon seit Ewigkeiten nicht mehr im Kino gewesen, einfach weil die Preise zu teuer sind, um dann wieder eine Enttäuschung zu erleben … Mich hat nicht einmal „Der Hobbit“ gereizt, obwohl ich noch vor ein paar Jahren zu jeder „Herr der Ringe“-Preview gerannt bin, egal, ob am nächsten Tag Schule war oder nicht. 😉

Aber einer der wenigen Filme, die mich wirklich begeistert haben, weil er skurril, verrückt und anders war, war: „Spieglein, Spieglein“ (2012)

Wer braucht also so viele andere Märchenverfilmungen, die so gar nichts mit dem Ursprünglichem zu tun haben, wenn man einen Film mit super Besetzung und einer guten Story haben kann? Julia Roberts und Nathan Lane haben mit ihrer Boshaftigkeit und komödiantischen Fähigkeiten überzeugt. Lilly Collins war endlich mal ein Schneewittchen, das naiv, zart und lieblich wirkte, UND das am Ende auch noch seine hinterlistige Seite präsentierte. So wie es eigentlich auch sein sollte.

Der Film überzeugte mit seinen Ideen wie den Ziehharmonika-Stelzen der Zwerge oder dem Hundeliebestrank, den der Prinz zu

 sich nahm. Auch der Prinz hat eine tolle schauspielerische Leistung vollbracht, zeitweise vollkommen unprinzliches Verhalten, aber gerade in seiner Unfähigkeit herzlich charmant. Späßchen wie seine sexy Unterhose, in der er sich stets präsentierte, wenn die „Riesen“ ihn bis zum letzten Hemd ausraubten, machten in zu einer herrlichen normalen, ja fast alltäglichen Persönlichkeit. Nicht künstlich übertrieben oder durch irgendwelche Effekte in Szene gesetzt.

„Spieglein, Speiglein“ erinnerte mich an die alten Mantel- und Degenabenteuer, lustigerweise. Keine zu aufwendigen Kulissen, ein schneller Handlungsaufbau, mit ausreichend Action (aber nicht übertrieben viel) und sehr gutem Wortwitz. Die ständigen Seitenhiebe, die spitzen Dialogen hauchten diesem kunterbunten Spektakel Leben ein. Ohne wäre der Film nur halb so gut, mit ihnen, so finde ich, machen sie ihn zu einer der am besten gelungensten Märchen-Verfilmungen, die ich mir in den letzten Monaten angesehen habe.

Ich bin froh, dass ich diese Perle entdeckt habe. Gibt sie mir doch die Zuversicht, dass ich den letzten Wochen zwar viel Müll gesehen habe, worauf ich unzufrieden im Bezug auf die Traumfabrik geworden bin. Aber gleichzeitig auch den Hoffnungsschimmer, dass es doch noch gute Filme gibt. Denn genauso überraschend gut war auch „Batman – The Dark Knight Rises“ oder „Men in Black 3“. Es gibt also noch Produktionen, sowohl alte als auch die, die mich in 2013 erwarten, die mich begeistern. 🙂

Der nächste in der Reihe wird hoffentlich „Die fantastische Welt von Oz“!

 

Skurril, verrückt, aber genial ♥
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