Nachdem ich 2012 ausgesetzt habe, war es dieses Jahr wieder so weiter: endlich Buchmesse!
Das große Fest der Buchmacher, egal ob Autor oder Verlagsmitarbeiter, und Buchliebhaber. Neuerscheinungen bestaunen, Lesungen lauschen und mit vielen, vielen Bekannten wie Unbekannten quatschen. Buchmesse ist ein bisschen wie ein Blinddate. Man kommt mit Fremden ins Gespräch, weil man bei der gleichen Autorin für ein Autogramm ansteht, auf einmal wird man bei der Mittagspause von der Seite angesprochen … und – ja eigentlich das Wichtigste – die Leipziger Buchmesse bietet die Plattform, Kollegen und Freunde aus allen Teilen Deutschland und allen Herren Ländern zu treffen. Und genau aus diesem Grunde nenne ich es auch „Blinddate“. Zwar kenne ich viele meiner Kollegen, seien es Autoren-, Agentur- oder Verlagskollegen, aber dies doch meist nur über das Internet; Facebook, Emails, Foren. Es hat Spaß gemacht, diejenigen in der Menge zu suchen, abzuwägen, ob sie oder er es sein könnte, und dann mit einem lauten, fröhlichen Begrüßungsruf in die Arme genommen zu werden. Denn in diesen Punkt sind alle auf der Messe gleich: wir lieben Bücher. Zu lesen und zu schreiben.
Ich bin noch ganz euphorisch, wenn ich an die Hallen zurückdenke, voll mit Eindrücken, Geräuschen und kleinen Gimmicks, die ich auch an zwei Tagen nicht alle erfassen konnte. Nur ein Bruchteil davon ist mir im Gedächtnis geblieben und der ist durchweg positiv. Selbst Schnee, Eiseskälte und anstrengende Autofahrten schmälern dieses Bild nicht. Buchmesse ist ein Erlebnis, eine laute, enge, und kunterbunte Massenveranstaltung, aber auch eines der literarischen Highlights im Jahr.
Im Gedächtnis geblieben, ist jedoch mein, wenn auch kurzes, Treffen mit Sebastian Fitzek. Ich selbst habe noch nicht Zeit gefunden, seine Bücher zu lesen, jedoch habe ich eines seiner Werke signieren lassen, um es weiterzuverschenken. Außerdem wollte ich den kuriosen Stand, wie er auf seiner Homepage titelte, mit eigenen Augen sehen. Nur leider bin ich x-mal daran vorbeigelaufen; die riesigen Büchersäulen von Droemer und Knaur ziehen trotz all der Jahre die Aufmerksamkeit auf sich. Da habe ich Herr Fitzek, im Schatten dieser Wortwälle, glatt übersehen.
Besonders die Stände in Halle 2, Kinder- Jugendbuch und Fantasy, entpuppten sich wieder als Augenschmauß, liebevoll aufgebaut und gestaltet. Sowohl bei den großen als auch den kleinen Verlagen. Mir persönlich besonders aufgefallen sind die Bücher und Auslagen des neues Oetinger Imprints „Pink„, die Farbklekse konnte ich selbst von Weitem und zwischen den Menschenmassen erkennen. Aber es sind wirklich schöne Cover, ganz anders als man dies von Mädchenbüchern in der Altersstufe sonst kennt.
Dennoch definiert sich eine Buchmesse durch weitaus mehr als nur die geschriebenen Worte. Die anwesenden Autoren hauchen der Messe das Leben ein. Überall trifft man glückliche, fröhliche, zufriedene Autoren. So einige haben mir ihre Werke, teilweise sogar Erstlingswerke, in die Kameralinse gehalten. So bin ich durch Zufall Gaby Scholz begegnet. Ich suchte einen Weg durch den cbj-Stand, sie wartete auf ihr Interview. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, es laufen mehr Fachbesucher als normale Besucher durch die Hallen, denn Gaby … schreibt Kinderbücher und lebt in Berlin. Wieder einmal der Beweis, wie klein die Welt ist!
Aber auch Janika Hoffmann kreuzte meinen Weg auf der großen Treppe in der Glashalle. Marie-Luis Rönisch habe ich endlich nach vier Jahren getroffen; es wurde auch Zeit! Sowie Carsten Thomas, Autor des Wölfchen Verlags, und Schemajah Schuppmann, Geschäftsführer des frisch gegründeten Verlags „Papierverzierer„. Irgendwie ist es komisch, wenn man so viele Zeilen Emails miteinander austauscht und plötzlich steht man sich gegenüber. In Carstens Falle noch ein bisschen komischer, denn er hielt freudestrahlend sein Werk hoch, an dem wir zusammen gearbeitet haben.
Gestrahlt wie die Sonne hat jedoch meine Autorenkollegin Susanne Böckle, die zum ersten Mal ihr Kinderbuch „Paul Waschbär ist soo müde“ bei Langenscheidt in den Händen hielt. Ein wunderschönes, liebevoll gestaltetes Buch, nur so am Rande. Susanne blieb jedoch nicht die einzige Scriptzz-Autorin, die ich auf der Messe getroffen habe. Nachdem ich schon ihre „Lilith Parker“-Bände gelesen habe, wollte ich die Chance nutzen, auch Janine Wilk kennenzulernen. Zwar konnte ich mit ihr nicht durch die Hallen schlendern, wie mit Susanne, dennoch habe ich ihre Lesung genossen. „Die Schattenträumerin“ wandert auf jeden Fall auf meine Wunschliste!
Genau dies ist auch der zweite Punkt, der zur einmaligen Atmosphäre beiträgt. Die Lesungen, die in kleiner und großer Form nonstop auf dem Messegelände laufen. Angehört habe ich mir ein Stückchen aus „Orks vs Zwerge“ von T.S. Orgel, ein paar Minuten Oliver Plaschka, wie gesagt Janines, und einen Auszug aus „Die Verratenen“ von Ursula Poznanski. Letzteres endete so gut, ich hätte am liebsten gleich weitergelesen und das sagt glaube ich alles aus, oder?
Zwei Tage Buchmesse endeten zwar mit Schulterschmerzen von den schweren Taschen und Füßen, die keinen Schritt mehr machen wollten, aber auch mit vielen Erinnerungen. Mit Fotos, wie ihr hier quer über den Eintrag sehen könnt, mit signierten Büchern und mit einem Buchneuzugang. Nachdem ich Rainer Werkwerths „Das Labyrinth erwacht“ gesehen, gewogen und für interessant befunden habe, musste ich es mir einfach mitnehmen. Was sollte man auch sonst von einer Buchmesse nach Hause bringen, wenn nicht ein Buch? Jaja, ich weiß, so viele Postkarten, Stifte, Buttons und Kataloge wie ich eingesammelt habe, hätte ich doch genug Souvenirs. Aber jetzt habe ich auch einen Grund, die Lesezeichen zu nutzen, wenn ich mein neues Buch lese. Vielleicht eine faule Ausrede, aber jede Buchmesse, steht nun mal im Zeichen der Bücher und genau so eins werde ich heute anfangen.
Bis 2014, Leipziger Messe! Es war – wie immer – ein schönes Erlebnis mit dir!
Liebe Conny,
heute hatte mich mal Zeit, deinen Blogeintrag in Gänze zu lesen und nicht nur schnell zu überfliegen. Vielen lieben Dank für die nette Erwähnung von mir und „meinem“ Paul Waschbär. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit dir durch die Messehallen zu schlendern. Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen im Mai in Berlin.
Liebe Grüße schickt dir
Susanne.