Diese Rezension bezieht sich auf den zweiten Teil einer Reihe; beginnend mit dem Titel „F.I.E.S. – Fachinstitut für extreme Schurkenerziehung“.

Inhalt:Das erste Schuljahr am Fachinstitut für extreme Schurkenerziehung (F.I.E.S.) hätte für Otto und seine Freunde nicht aufregender und gefährlicher sein können. Doch es soll noch schlimmer kommen: Der dämonische Cypher hat sich nämlich zum Ziel gesetzt, das F.I.E.S. zu vernichten. Um jeden Preis und selbstredend mit unlauteren Mitteln. Er geht über Leichen, wissen die Freunde, und wer in seine Fänge gerät, ist in tödlicher Gefahr. Otto und Wing haben nur eine Chance: Sie müssen hinter das Geheimnis des mysteriösen Overlord-Protokolls kommen, bevor Cypher es vernichten kann.“ (Quelle: Sauerländer Verlag)

Lob und Kritik: Der zweite Band der Reihe knüpft nahtlos an den ersten an, und dass obwohl innerhalb der Geschichte einige Zeit vergangen ist. Es gilt für Otto, das Geheimnis hinter Wings Amulett zu klären und mit den Folgen von (und den Schuldgefühlen wegen) F.I.E.S.-Hirns Abschaltung und restriktiven Codes klarzukommen. Die Rebellengruppe von Otto, Wing, Shelby und Laura, die im ersten Band noch alles daran gesetzt hat, aus dem F.I.E.S. zu entkommen, wird im zweiten Band vor eine ganz andere Aufgabe gestellt: Sie müssen nun ihre Heimat und ihre Freunde, denn längst sind ihre Schule und ihre Mitschüler dazu geworden, verteidigen. Otto muss die Schule vor Cypher beschützen, die seinen Feldzug gegen Nero und das F.I.E.S. beginnt.

Trotz der Fülle der Figuren bleiben alle Beteiligten in ihrer Sprache und Aussagen markant und ich habe mich gefreut, mehr über Wing, Raven und vor allem Dr. Nero zu erfahren. Ich hatte damit gerechnet, dass der Mann einiges verbirgt, die Spitze des Eisberges, die in Band 2 enthüllt wird, ist schon sehr interessant. Dazu habe ich Raven ins Herz geschlossen, ich mag ihren bitterbösen Humor, ihre Art und ihren Kampfstil. Eine tolle Figur, mal sehen, was sie noch verbirgt! Ein wenig schade war es dennoch, dass Otto – für mich persönlich – etwas zu kurz kam. Er entwickelt sich weiter, erkennt er doch zum ersten Mal ein Zuhause zu haben und findet sich selbst an einem Punkt, an dem auch sein messerscharfer Verstand nicht weiter weiß (dafür Ravens messerscharfe Katanas), aber ich hätte mir gewünscht, noch etwas mehr über sein Geheimnis zu erfahren. Doch da es im Englischen bereits acht Bände gibt, werde ich mich an die häppchenweisen Enthüllungen wohl gewöhnen müssen. Kein guter Hauptcharakter gibt von sich alles auf einmal preis.

Wie schon im Teil zuvor ist auch F.I.E.S. #2 actiongeladen und bietet beim Lesen viele Wenden und überraschende Ereignisse auf, die für ein rasantes Tempo sorgen. Schnelle Szenenwechsel, viele Kämpfe – man fliegt nur so über die Seiten. Doch trotz der vielen technischen Details, Maschinen, Kampfflugzeuge und Begriffe aus dem Netzwerkbereich, bleibt F.I.E.S. verständlich, denn Mark Walden nimmt sich trotz all des Tempos Zeit, die wichtigsten Punkte zu erklären oder bildlich zu machen. Daher empfinde ich auch, dass das Thema der künstlichen Intelligenz für die Altersstufe (Leser ab zehn Jahren) gut verpackt und umgesetzt wurde. Im Gegensatz zu F.I.E.S.-Hirn, der der Schule als Kontrollpunkt und Helfer dient, zeigt Walden mit dem Overlord-Protokoll auf, was passieren kann, wenn eine KI außer Kontrolle gerät.

Oh und Number One. Selten cool! Wirklich. Mark Walden hat sich etwas simples, aber GENIALES, ausgedacht. Der Kopf der Schurkenvereinigung ist in seinem Auftreten, seinen Aussagen und in seinem Wirken auf die restlichen G.E.I.S.T.-Mitglieder einfach klasse!

Leider sind mir ein paar logische Schwächen aufgefallen. Wie zum Beispiel, dass aus 2 Kisten 3 Roboter entsteigen (wo hatte der dritte sich denn versteckt?), 3 Roboter durch die Schule stapfen, aber nachdem 2 vernichtet worden sind, man sagt, dass alle besiegt wären. (Der Dritte hatte sich wohl schon wieder in der Kiste versteckt gehabt? 😉 )
Außerdem stolperte ich beim Lesen über deutliche Fehler im Buchsatz. Vergesse Buchstaben, verlorene Wörter – zum Ende hin traten diese zu auffällig oft auf, um sie noch als Missgeschicke zu verbuchen. Wie zum Beispiel Ottos Name (statt Laura) in einer Szene mit auftauchen zu lassen, obwohl der gerade meilenweit entfernt gegen einen anderen Gegner ankämpft.

Zusammenfassung: Ich will weiterlesen! Der zweite Band löste nur wenige Geheimnisse, fügte eher noch welche um das Mysterium und Wunderkind Otto hinzu. Was ist diese Renaissance-Initiative, die am Ende angerissen wird? Dennoch kann ich, da F.I.E.S. #2 im Juni 2011 erschienen ist, wohl absehen, dass die Reihe abgesetzt wurde. Schade drum! Da werde ich mir wohl die englischen Ausgaben holen müssen …

Auf jeden Fall vergebe ich volle fünf von fünf möglichen Sternen für den zweiten F.I.E.S. – Band.

Neugierig geworden? Hier der Link zum Buch.

 

Rezension : Mark Walden – F.I.E.S. #2 – Das Overlord-Protokoll
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