Letztes Wochenende habe ich mich in die Beelitzer Heilstätten gewagt. Wochenlang habe ich mit Dominic gescherzt, ob ich Salz mitnehmen solle. Falls ich doch einen Geist exorzieren muss. Ich mich nicht von der Gruppe trennen darf, … die ganzen Späßchen, die man so aus Horrorfilmen kennt.
Völlig unvorbereitet machte ich auf die Reise in den kleinen Ort Beelitz bei Potsdam. Ich habe weder recherchiert, noch sonst wie einen Eindruck von den Gegebenheiten gehabt. Das Tuberkolose-Krankenhaus sollte in seiner Schönheit auf mich wirken. Ich wollte mich von der Düsternis, dem vermutlichen Vandalismus und der Natur, die ihren Platz zurück erkämpft, bezaubern lassen. Völlig unvoreingenommen.
Es hat funktioniert.
Der Ort ist mein persönliches Hogwarts. Klingt lustig, ich weiß. 🙂 Aber je länger ich mich dort aufhielt, desto stärker drängten die Ideen an die Oberfläche. Was könnte ich aus diesen Ort machen? Ein Krankenhaus? Eine Schule? Eine Psychiatrie? Welche Geschichten hat dieses Gemäuer gesehen, die blinden Fenster? Bald lief es darauf hinaus, dass ich nicht nur das Licht mit meiner Kamera einfing. Das Muster im Staub und die hereinwinkenden Äste. Ich habe nach den Details gesucht. Ein Sprung im Glas hier, ein verstaubter Schuh dort. Wenn ich mich konzentrierte, beschworen sich vor meinem Auge etliche Bilder auf. Wie die Gänge, Räume und Treppenhäuser damals aussahen. Wie sie aussehen könnten. In meiner Phantasie wanderten Menschen durch diese Ruine, durch Geschichten, die ich noch nicht greifen konnte, aber in absehbarer Zeit greifen werde.
Ein magischer Ort. Eine unglaubliche Atmosphäre. Ein Kick-Start für meine Phantasie.
Die Stille. Der Geruch nach Staub und Fäulnis. Das Knacken im Holz, wenn ich auf den Dachböden herumwanderte. So viele Eindrücke, die ich in so wenigen Stunden sammeln konnte.
Ich weiß noch nicht, was ich aus diesem Ort mache. Ich weiß nur ich habe ca. 1 Stunde Videomaterial und rund 700 Fotos von den Heilstätten. Mit Sicherheit werden sie mich nicht loslassen und mir in die eine oder andere meiner Geschichten folgen.
Ach, wer noch mehr Fotos sehen möchte, das „The very best of“ der Fotos findet ihr auf Facebook: Link.