Inhalt: „Ein normales Leben führt die 13-jährige Stephanie Edgley nicht. Während ihre Freundinnen sich zu Pyjamapartys treffen, verbringt sie ihre Zeit mit einem lebendigen Skelett. Um die Welt zu retten, versteht sich. Denn Stephanie und Skulduggery Pleasant stehen erneut vor einem knochenharten Fall: Baron Vengeous, einer der gefährlichsten Gegenspieler Skulduggerys, ist aus dem Gefängnis geflohen. Er hat einst ein Wesen geschaffen, das die Macht besitzt, die Gesichtslosen zurückzuholen. Nun will der Baron jenes Wesen erwecken – und somit den Weg für das Böse ebnen …“ (Quelle: Loewe Verlag)
Lob und Kritik: Trotz des kleinen zeitlichen Sprungs zwischen der Geschichte des ersten und des zweiten Bandes, wird der Leser direkt in die Handlung geworfen. Der Zeitsprung ist weder störend, noch reißt er raus, im Gegenteil er zeigt direkt, die Entwicklung von Walküre auf, die Magie und Kampftechniken trainiert hat. Dazu helfen die wirklich gut in die Geschichte eingeflochtenen Rückblicke und kleinen Erinnerungen innerhalb der Dialoge, sodass der Leser sich auch zurechtfindet. (Bei mir sind fast zwei Jahre zwischen Band 1 und 2 vergangen.)
Skulduggery hat sich in seinen skurrilen Eigenarten überhaupt nicht verändert. Er ist der abgebrühteste und sarkastischste Skelett-Detektiv, den ich aus Büchern kenne (und wird es für mich wohl auch immer bleiben). Dadurch, dass Stephanie stärker geworden ist und innerhalb des Zeitsprungs schon einiges im Auftrag des Sanktuariums erlebt hat, ist die Figur stärker geworden. Sie wirkte beim Lesen nicht mehr wie das kleine Mädchen, das in diesen Strudel aus Magie und Abnormen geworfen wurde. Im Gegenteil. Walküre, wie sie sich über das Buch hinweg nun nennt, ist eine erwachsene Persönlichkeit geworden, die sich mühelos (auch allein) zurechtfindet.
Und der Sarkasmus zwischen ihr und Skulduggery blüht erst richtig auf. Augenschmaus und eine wahre Lesefreude! Die beiden in Aktion zu erleben, ist einfach unglaublich witzig.
Auch die Handlung hält die Standards des ersten Bandes, es geht temporeich und actiongeladen weiter, da Walküre und Skulduggery nur 48 Stunden bleiben, um die Rückkehr des Groteskeriums zu verhindern. Die Kampfszenen an sich lasen sich etwas holpriger und abgehackter als im ersten Band; leider. Dennoch muss ich Landy weiterhin für seine detaillierten Kämpfe loben, ich kenne nicht viele Autoren, die so viele Actionsequenzen auf diesem Niveau in einer Geschichte bieten. Auch das Groteskerium, dieser Mischmasch aus zu vielen Monstern, machte sich hierbei klasse. Beim Lesen konnte man sich nie sicher sein, wo denn jetzt wieder ein Arm, ein Stachel, ein sonst was … hervorschnellen würde.
Ich persönlich hätte mich jedoch auch über etwas ruhigere Szenen gefreut, die noch mehr Hintergrundinfos bieten. So stellte sich beim Lesen das Gefühl ein, dass man wie in einem Videospiel von einem Gegner zum nächsten geschickt wurde. Das Buch war, trotz der Seitenzahl, etwas hastig verfasst.
Auch fand ich die Figurenanzahl etwas ausufernd; gerade auf der Seite des Bösen. Okay, viele wurden davon auch wieder beseitigt, dennoch hätte ich mich über mehr Infos gefreut. Über Springer Jack zum Beispiel. Was genau hinter ihm steckt, kam nicht ganz durch. Dennoch bezweifle ich, dass diese Figur weiter auftreten wird … Schade, wenn dies so eintritt.
Mein persönliches Highlight waren die Erlebnisse mit dem Echostein, da zeigt Landy erst sein wahres Talent beim Schreiben. Humorvoll, gut sitzende Beschreibungen und wunderbar charakterisierte Walküre und Gordon. (Huch, Gordon? Da war doch was? 😀 )
Zusammenfassend: Humor top! Action top! Derek Landy bereitet mit „Das Groteskerium kehrt zurück“ den Boden für weitere spannende Abenteuer, und es ist trotzdem ein abgeschlossenes, lesenswertes Buch. Nach Langem ein zweiter Band, der nicht nur dem Aufbau dient, sondern eine eigenständige Geschichte aufweist.
Für ein witziges, rasantes Leseabenteuer mit nur kleinen Abstrichen verleihe ich 4 von 5 möglichen Sternen.