Letzte Woche hatte ich bereits auf meiner FB-Autorenseite verraten, dass ich als nächstes ein Gemeinschaftsprojekt am Start habe. Wer genau mein Schreibpartner ist – das halte ich noch geheim. Nur so viel: Es ist ein Mann, er hat verrückte Ideen und wir harmonieren ganz gut zusammen. Ich arbeite schon eine Weile mit ihm und wir ergänzen uns – seine Dialoge sind spritziger als meine, aber dafür rolle ich jedes Mal mit den Augen über seine schlichten Beschreibungen.
Dennoch nehmen wir es mit Humor – vielleicht macht das Arbeiten gerade deswegen so viel Spaß! 🙂
Ebenso kann ich schon verraten, dass wir uns an einer Fantasy-Geschichte versuchen. Das war’s dann aber auch schon.
Nachdem wir einen groben Handlungsfaden hatten und bevor ich mich in den kommenden Tagen an die ersten Recherchen setze, mussten wir uns erstmal auf zwei Namen einigen. Ja, zwei. Jeder von uns hat seine eigene Figur, die er nach seinen Vorstellungen formen und quälen kann. Insofern dies natürlich zur Handlung passt.
Und was braucht so eine Figur? Richtig, einen Namen.
Damit ihr direkt wisst, wie unterschiedlich wir arbeiten, erzähle ich euch mal, wie wir unsere Hauptfiguren benannt haben.
Er überlegte, welchen Hintergrund die Eltern seiner Figur haben, schließlich sind sie – im übertragenen Sinne – die Namensgeber. Bei der Mutter war ihm klar, dass sie eine leidenschaftliche Köchin ist, mit verrückten Rezepten. Beim Vater sollte es ein Name mit sportlichen Hintergrund sein. Die erste Idee gefiel sogleich und bevor er weitere Gedanken verschwendete, stand es auch schon fest: Die männliche Hauptfigur unseres Projekts heißt …
Jamie.
Einen Nachnamen bekommt er noch, dieser war bisher noch nicht von Belang.
Auf der anderen Seite meine ganz andere Arbeitsweise. In einer schlaflosen Nacht habe ich mir alle möglichen Namen ins Gedächtnis gerufen, an die ich mich erinnern konnte. Von A-Z, wie Schäfchen zählen, und dann bin ich in Gedanken die Serien und Bücher durchgegangen, die ich in den letzten Jahren gesehen oder gelesen habe. Am nächsten Morgen notierte ich mir unter anderen Sky und den Hinweis „Blumen&Bäume“, sodass ich mich als nächstes durch amerikanische Namen wir Blossom, Willow, Rose … wühlte. Die Liste wuchs, aber zufrieden war ich noch nicht. Nächste Variante: wie soll der Charakter meiner Figur sein? Als ich ein Gefühl für das Mädchen hatte, stöberte ich nun durch Internetseiten, die Namensbedeutungen gesammelt haben, fand dabei noch ein paar Begriffe, die ich für andere Dinge, Namen, Orte, ect. benutzen könnte, aber immer noch keinen Favoriten. Luisa, Liv, Fiona, Rain / Reinne, … gesellten sich dazu.
So zehn bis fünfzehn Kandidaten (mit unterschiedlichen Schreibweisen und Abkürzungen) sammelten sich mittlerweile auf der Liste, und ich grenzte die Auswahl auf zwei ein. Rein subjektiv, reine Gefühlssache, als ich mir die Namen durchlas, fühlte ich mich bei zweien gleich wohl. Dennoch sind zwei einer zu viel! Doppelnamen mag ich nicht, das tippt sich so lang.
Dann ließ ich mir ein paar Tage Zeit, trug die Namen mit mir, gewöhnte mich an Klang und Aussprache und testete, wie es wohl bei Brainstorminingtreffen oder den ersten Textschnipseln klang. Das half mir immer noch nicht – ich bin wirklich hoffnungslos – also begann ich mir ein Bild von der Figur zu machen, durchforstete das Netz nach passenden Bildern, Figuren, ect., auf der Suche nach diesen Herzklopf-Moment, wenn meine Figur mehr und mehr Gestalt annahm.
Und das ist sie, meine neue Figur, meine Olive.
Mein Schreibpartner und ich, wir haben unabhängig voneinander einen Favoriten gewählt und stehen jetzt vor einem – vielleicht riesigen – Problem. Unsere Figuren heißen Jamie und Olive. Das ist so dicht an Jamie Oliver, den britischen Koch, dran, dass es fast schon wieder lustig ist. Besonders da wir beide Fans von seinen Rezepten sind. Aber ist es nicht doch zu dicht dran?
Was meint ihr?