– Wir ringen nicht mit Tintenfischen, essen aber gerne Tintenfischringe –
C. Alexander London
296 Seiten
Arena Verlag
10 Jahre
Mehr Informationen zum Buch gibt es auf navel-zwillinge.de oder auf der Verlagsseite.
Über den Autor : C. Alexander London ist ein preisgekrönter Autor, Meister im Tontaubenschießen und Sporttauchen und darüber hinaus staatlich anerkannter Bibliothekar. Er hat bisher in 23 verschiedenen Ländern ferngesehen und ganz nebenbei einen Vulkanausbruch, einen Hurrikan, vier Bürgerkriege und eine mysteriöse Bisswunde an seinem kleinen Zeh überlebt. Zurzeit lebt und arbeitet er in Brooklyn, New York. (Quelle: Arena)
Inhalt : „Endlich Kabelanschluss! Doch schon sucht die fernsehsüchtigen Zwillinge wieder mal ihr Abenteurerschicksal heim: Ihre Mutter ist auf einer Pazifikinsel verschollen – bewacht von einem achtarmigen, unfreundlichen und überaus glibberigen Riesenkraken! Mit einer Horde luxusverwöhnter Piraten auf den Fersen müssen die Zwillinge mal wieder genau das tun, was sie am liebsten NICHT machen: Abenteuer ahoi!“ (Quelle: Arena Verlag)
Figuren : Celia und Oliver bleiben sich treu, sie nörgeln, sie wollen lieber fernsehen, anstatt sich in Abenteuer zu stürzen. Dennoch bringt Celias Schwärmerei für Corey Brandt, der die Zwillinge auf ihrer Seereise begleitet und unterstützt, frischen Wind in die Geschichte. Celia verwandelt sich mehr und mehr in einen irrationalen Teenager, der Corey stets zustimmt und beeindrucken möchte, und dafür mittlerweile versiert (wenn auch immer noch genervt) Aufgaben erledigt und Wagnisse eingeht. In diesem Band konzentriert sich das Sticheln der Zwillinge auf Corey, da Oliver gleichzeitig seine Beziehung zu seinem Vater festigt und feststellt, dass der internationale Filmstar nicht so beeindruckend ist, um ihn gnadenlos zu idolisieren. Dafür aber Forschungsreisende ebenfalls bewundernswert sein können.
Die Figur des Großen Barts blieb leider eher blass, eine Mischung aus Captain Hook meets Slapstick, aber leider widersprüchlich in seinem Handeln und etwas zu klischeebeladen. Aber generell blieben die Bösewichte in diesem Teil farblos, nicht einmal Sir Edmund hatte genug Seiten, um wieder fies und gemein das Geschehen auf den Kopf zu stellen.
Sprache : Wie schon in den Bänden zuvor, ist die Geschichte flüssig und leicht geschrieben, jedoch nicht so überragend. Mir persönlich fehlten die schönen Beschreibungen der Kulturen und Landschaften, sowie die vielen kleinen Anekdoten, die dem Leser etwas beibrachten. Gerade letzteres trat erst wieder auf den letzten Seiten auf. Ich hätte mir mehr davon gewünscht! Irgendwie gingen diese Punkte in dem Herumalbern der Figuren unter, was leider auch nicht so spritzig war wie zuvor. Viele Witze wirkten erzwungen, gewollt komisch, brachten mich aber nur selten zum Lachen. Die Huhn/Hahn-Komik empfand ich sogar nur nervig.
Lob und Kritik : Das Schema der Geschichte glich den beiden Vorgängern. Die Zwillinge stürzen ins Abenteuer, ständig geht etwas schief, Vater wird k.o. geschlagen, ein skurriles Tier verhilft ihnen weiter, … dennoch konnte das Buch mich nicht so fesseln. Das lag auch mitunter an den Wiederholungen, teils inhaltslosen Dialogen, die das eh kurze Buch unnötig streckten und so sich die Mitte der Geschichte recht zäh las. Kleinere Logikfehler und Ungereimtheiten gesellten sich dazu, sowie ich auf den letzten 50 Seiten dieser Reihe immer mit Fehlern im Buchsatz zu kämpfen habe – all das schmälerte das Lesevergnügen weiter und weiter.
Zusammenfassend : Trotz der eigentümlichen Zwillinge, die man einfach ins Herz schließen muss, zog sich der dritte Band. Der Witz und die tollen Details, die ich schon in den ersten Abenteuern schätze, fehlten leider in diesem, daher vergebe ich nur 3 von 5 möglichen Sternen für „Wir ringen nicht mit Tintenfischringen“.