Ein paar Tage ist es bereits her, da fragte Arndt von AstroLibrium nach Namen für seine neuste Bucheule, die er auf einen Markt erstanden hatte. (Zum Facebook-Post geht’s hier.) Ich mag solche Spielereien und wenn mir etwas einfällt, dass nicht verkrampft wirkt, sondern wie die Faust aufs Auge passt – zumindest für mich persönlich – dann beteilige ich mich gern bei solchen Aufrufen. Der Eulerich auf dem Foto sah für mich aus wie ein „Ray“, als ich dann googelte, dass dies unter anderem auch Beschützer heißt, schien der Name perfekt. Ray, die Bucheule, die auf Arndts Regale aufpasst.
Schwupps, da war der Name abgeschickt und das Warten begann.
Viel habe ich mir nicht dabei gedacht. Wenn Autorenkollegen zur kollektiven Namenssuche trommeln, werde meine Vorschläge oft ignoriert. Was nicht schlimm ist, schließlich ist gerade ein Name etwas sehr Subjektives. Zuerst muss er einem selbst gefallen, dann den anderen. Hoffnungen hegte ich also nicht, dass mein Namensvorschlag gewählt würde.
Doch tatsächlich entschied Arndt sich dazu, seine Eule Ray zu taufen. 🙂 Damit nicht genug, ich wurde auch gleich in die Eulenfamilie mit aufgenommen und adoptierte die zehnte kleine Bucheule, aus dem H-Wurf von Arndt und seiner Frau. H-Wurf, weil bisher alle Eulen einen Namen mit H erhielten.
Gespannt warteten Dominic und ich also darauf, dass die kleine Eule zu uns nach Hause flatterte. Die Tage vergingen, aber bei der Wetterlage würde ich auch öfter mal einen Zwischenstopp einlegen und die Septembersonne genießen. Dazu ist der Weg bis nach Berlin lang. Doch auch die Ankunft der Kleinen verlief holprig. Sie flatterte mit solchen Karacho durch den Briefschlitz, dass sie unter der Kommode im Flur verschwand – natürlich an dem Tag, an dem ich nicht zuhause war und das Klappern der Abdeckung nicht hörte. Weil ich – wie vermutlich sie die Tage zuvor – draußen den Spätsommer genoss.
Ich entdeckte die Kleine dann am letzten Donnerstag, wobei ich auf den ersten Blick nicht viel von ihr sah, denn am diesem Tag bereite mein Mann gerade sein heiß geliebtes Bayrisches Brathändl zu …. Nach gutem Zureden traute sie sich wieder aus ihrem Versteck und hat es sich auf dem To-Read-Next-Stapel auf meinem Schreibtisch gemütlich gemacht, wo sie den großen Stahlvögeln beim Landen und Starten zusehen kann.
Ganz der Tradition des H-Wurfes entsprechend haben Dominic und ich sie „Hetty“ getauft, sie erinnert uns an ihre Namensgeberin Henrietta „Hetty“ Lange. (Das ist die Chefin aus NCIS L.A.)