Am 15ten Januar endete der erste Wettbewerb bei neobooks.com. Ich habe mir etwas Zeit gelassen, darüber zu berichten, da ich erst die Nachwirkungen beobachten wollte.
Die Plattform läuft weiter. Neue Werke, Leser, Rezensenten. Mittlerweile hat das neue Bewertungssystem bei den Usern Anklang gefunden und die meisten waren zufrieden mit der Umstellung. Zumindest bis kurz vor Wettbewerbsende.
„Menschen sind äußerst berechenbar“ – das hätte ich gerne ins Forum geschrieben. Denn in den letzten Stunden prasselten jede Menge Bewertungen ein. Bei den letzten beiden Berechnungen der Top Ten (11:00 und 23:00) wurden Werke, von denen man glaubte, sie seien sicher durch, mit Durchstartern ausgetauscht. Ob dies nun an den bewertungsfreudigen Fans der Autoren lag oder an den „Schlägertrupps“, die Werke systematisch auseinander reißen, lasse ich außen vor. Auf jeden Fall wurde die Top Ten noch einmal kräftig durchgemischt.
Aber neobooks hat seine ersten Gewinner erhalten. So seltsam sie auch sein mögen. Ein paar der Bücher wurden keine 600 Mal gelesen (die Topleserzahlen liegen bei 4000). Ebenso merkwürdig ist es, dass ein Buch mit fast 100 Überfliegern neben einem mit nur 17 gelandet ist. Da aber neobooks die Bewertungsformel wie ein Staatsgeheimnis hütet, bleibt der genaue Schlüssel weiterhin unbekannt. Nicht zu vergessen, dass laut AGBs keine Kurzgeschichten gesucht werden, in der Top Ten aber so eine Sammlung vertreten ist …
Den letzten Fehler, den ich zu beklagen habe, ist neobooks Inkonsequenz. Mitte Dezember wurde das Bewertungssystem umgestellt, sodass der Schnitt der Sternebewertungen mehr zählt als die Überflieger alleine. Diejenigen, die aktiv auf der Plattform agieren, haben dies mitbekommen und umgesetzt. Neulinge oder Gelegenheitsbesucher jedoch nicht. Neobooks hat es leider versäumt, seine Homepage mit den neuen Bestimmungen anzugleichen. Die Neulinge verleihen weiterhin Überflieger, weil sie glauben, dem eingestellten Werk dadurch nach oben zu helfen. Diese vergeben aber nur drei Sterne, weil man ja noch an ein paar Stellen feilen könnte. „Die alten Hasen“ halten sich rein an die Sterne und vergeben Überflieger maximal als Trostpflaster. Im Sinne von: Das könnte noch was werden.
Jedoch klettern Werke, die mit einem Überflieger und drei Sternen bewertet, nicht nach oben. Nein, sie fallen im Ranking und verlieren gleich ein paar Plätze. Auch dass Werke heute auf Platz 5 sind und morgen auf 40, ist vollkommen normal.
Den Slogan „Wir suchen den Bestseller von Morgen“ könnte man mittlerweile in „Wir suchen den Krimi-Bestseller“ oder „Das beste Drama“ umändern. Der Schwerpunkt der eingestellten Werke liegt eindeutig bei „schwerer Literatur“ sowie Krimis und Thriller. Der Rest ist nicht wirklich vertreten, was ich persönlich als schade empfinde.
Aber natürlich begann mit dem Ende des ersten Wettbewerbs sogleich der zweite. Die Suche geht somit weiter. In den folgenden Wochen wird sich nun zeigen, ob neobooks wirklich ein paar ungeschliffene Diamanten ausgegraben hat oder das Prinzip sich im Sande verläuft..