Inhalt: Um endlich wie ein normales Mädchen zu sein, beschließt Mara Lorbeer ihre Tagträume und nervig bildliche Fantasie von nun an zu ignorieren. Schließlich hat sie schon genug Probleme in ihrem Leben. Aber genau dann schickt man ihr einen sprechenden Zweig, der ihr erklärt, dass sie eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hat.

Figuren: Professor Weissinger und Maras Mutter sind sehr bildlich geschrieben und glänzen besonders mit ihrer ganz eigenen Sprachweise. Dass der Professor sich so in seinem Themengebiet verliert und immer Vor- und Nachnamen benutzt, wenn er aufgeregt ist, war einfach schön. Mara hingegen konnte man sich gar nicht vorstellen, vielleicht weil sie nicht weiter auffällig sein sollte. Der Autor hat zwar beschrieben, was Mara alles NICHT ist, weder klein noch groß, noch dick noch dünn …, aber dadurch erlangt man keine Vorstellung von der Figur. Jedoch waren Maras Gedanken und auch ihr Innenleben sehr gut nachzuvollziehen. Nach dem Buch wusste ich ganz genau, wie dieses Mädchen antworten und reagieren würde.

Sprache: Eigenkreationen wie „Bampf“ bringen einem beim Lesen oft zum Lachen (meine Lektoren würden sowas immer anmeckern 😉 ), aber auch ohne diese war der Schreibstil wunderbar humorvoll. Vom Witz und Humor her kann man dieses Jugendbuch auch als Erwachsener lesen und herzhaft mitlachen. Auch schrieb Krappweiss sehr bildlich und flüssig. Die Vergleiche waren am Anfang schön gesetzt, leider fühlte man sich im zweiten Drittel dann von ihnen erschlagen, als hätte der Autor einmal die komplette Popkultur abarbeiten wollen. Die Vergleiche für sich gesehen waren ja nicht schlecht, aber – rein subjektiv gesehen – haben sie sich einfach gehäuft.

Wirklich gestört haben mich die vielen, vielen, vielen Ausrufezeichen im hinteren Teil. Die Seiten haben einen angeschrien, ohne dass der Inhalt dadurch dramatischer wiedergegeben wurde. Daran merkt man natürlich die Bühnenerfahrung des Autors, der für seine Liveauftritte natürlich anders betonen muss, aber in einem Roman fand ich es einfach störend.

Kritik: Also dieser einer Abrutsch ins Comic-Genre, wenn Sigrids Pferd den Professor im vollen Galopp mit Kopf hochhebt und in den Sattel schleudert – nun ja. Lustig war es, aber wirklich realistisch (selbst für einen Fantasyroman)?
Erstaunt hat mich, dass Maras anfängliche Aufgabe in Vergessenheit geriet und im Laufe des Textes abgeändert wurde – ohne zu viel zu verraten. Ich kann nicht beurteilen, ob dies gezielt war, um dieses in Band 2 wieder aufzugreifen, dennoch habe ich mich gefragt, wohin denn die eigentliche Aufgabe, die die Handlung erst in Gang setzte, geblieben war. Schade fand ich, dass Mara beim großen Finale nur eine beobachtende Position eingenommen hat. Aber sie hat mir auch zu wenig aus eigener Kraft gemacht und sich viel von den Nebenfiguren leiten lassen.

Zusammenfassend: Ich werde weiterlesen, keine Frage, schließlich möchte ich jetzt noch erfahren, wer das Richard Wagners Verse so zusammenpfuscht und was der (eigentlich) hinterlistige Loki noch alles im Schilde führt. Aber lieber Tommy, mein Mann, dem ich den Roman vorgelesen habe, kennt dich schon seit deiner ‚Samstag Nacht‘ – Zeit und er weiß, dass du es noch besser kannst. 😉

Daher vergeben wir gemeinsam 3,8 von 5 Sternen und freuen uns auf Band 2.

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Rezension: Mara und der Feuerbringer Band 1

2 Kommentare zu „Rezension: Mara und der Feuerbringer Band 1

  • 28. Januar 2012 um 22:12 Uhr
    Permalink

    Na, dann bin ich ja mal gespannt, wie Ihr Band II findet. Auf jeden Fall weniger Ausrufezeichen 😉
    Danke fürs Rezensieren!

    Tommy

  • 2. Februar 2012 um 14:18 Uhr
    Permalink

    Also Band 2 steht schon im Regal. Und schön, dass du dich persönlich meldest. 😉
    Mein Mann und ich lassen uns überraschen. Ich bin schon gespannt, wie du die Wiccas on Tour darstellst.

    Cornelia

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