In den letzten Wochen habe ich bei der Jiu Jitsu Abteilung des TSV Wittenau einen Selbstverteidigungskurs belegt und ich muss sagen, es hat ungemein Spaß gemacht. Nicht, dass ich jetzt den Eindruck habe, die Stärkste zu sein und jeden zwei Meter Kerl auf die Matte legen kann, aber man fühlt sich selbstsicherer.

Dabei ging es gar nicht so sehr um Kraft, sondern eher, wie man in einer Situation Ruhe bewahrt oder wie man schon durch kleine Bewegungen, sich wieder einen Vorteil verschafft. Wie man einen Angreifer verunsichert oder schnell auf Abstand bringt. Bestimmt werde ich mir nicht alle Griffe merken, aber die Erfahrung tat gut. Es gibt Wege, wie ich mich verteidige, obwohl ich weder sportlich, noch gelenkig, noch muskulös bin. Ich empfand es als erstaunlich, was man alles machen kann, wenn man sich daran erinnert, dass der linke Arm noch schlaff an deinem Körper herunterhängt, dass man noch zwei Beine hat, die man zum Treten benutzen kann Oder, um den anderen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Da habe ich ein ganz anderes Gefühl für meinen Körper entwickelt.

Außerdem hilft es, auch einfach darüber zu sprechen, wie man sich bei diesen Erfahrungen verhält bzw. verhalten sollte. Es stimmt, dass es einen den Schrecken nimmt. Selbst wenn ich nie wüsste, ob ich in so einer Situation, bei einem Angriff, nicht doch stocksteif gefrieren würde. Aber dafür habe ich ja den Kurs besucht, damit diese Taktiken ins Blut übergehen, ins Unterbewusstsein.

Auch war es dafür da, mal etwas anderes, etwas Neues zu erleben. Ein bisschen Frust abbauen, wenn man gegen Pratschen tritt, ist auch nie schlecht. Denn leider besitze ich keinen Sandsack, wäre jedoch eine empfehlenswerte Investition, um mal Dampf abzulassen. Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass ich doch etwas anders und seltsam drauf bin. Mal so locker formuliert. Als Autorin versuche ich so viel wie möglich aufzuschnappen, neues zu analysieren und bis aufs Detail zu verstehen. Eklige Verteidigungspraktiken, die mir keinen Aufwand bereiten, den Gegner aber in die Knie zwingen? Genial. Bitte noch mal zeigen, und wer will das mal mit mir probieren? Ich muss das draufhaben, wenn meine Figuren so etwas mal nachmachen sollen. 😉

Ja, da kommt die andere Seite zum Vorschein.  Die, die viele stutzen und starren lässt. Wie sagte unsere Trainerin über mich? „Man sollte sich nicht von ihrem Lächeln täuschen lassen, die ist fies.“

Klein, aber gemein? Damit kann ich leben! 🙂

 

Klein, aber gemein
Markiert in:         

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert