Am 19. Oktober stellte Cecelia Ahern zum Abschluss ihrer Deutschlandreise ihr neues Buch „Die Liebe deines Lebens“ im Kulturkaufhaus Dussmann vor. Diesen Termin habe ich mir schon vor Wochen vorgemerkt, wollte ich mir die Chance, Cecelia einmal live zu sehen, doch nicht entgehen lassen. Bei „P.S. Ich liebe dich“ habe ich mir die Augen ausgeheult, „If you could see me now“ sogar zwei Mal gelesen – in Englisch. In den letzten Jahren ging es mir vielleicht zu gut, um solch ernste und traurige Bücher zu lesen, dennoch hat mich „Die Liebe deines Lebens“ neugierig gestimmt. Dazu habe ich schon viel zu lange, die Friedrichstraße nicht mehr besucht, das hektische Gewusel aus Touristen, Arbeitstieren und gemütlich Spazierenden ist immer eine Reise wert. 😉
Damit ihr auch wisst, wovon das Buch handelt, hier der Klappentext:
Adam will einfach nur, dass alles aufhört. Er ist über das Geländer der Brücke geklettert und schaut hinunter in das kalte, schwarze Wasser. Christine will einfach nur helfen. Mit einem Deal kann sie Adam vom Springen abhalten: Bis zu seinem nächsten Geburtstag wird sie ihn überzeugen, dass das Leben lebenswert ist! Schnell wird klar, dass sie ihn nur retten kann, wenn sie ihn wieder mit seiner großen Liebe zusammenbringt. Doch dann merkt Christine, wie sie sich selbst Hals über Kopf in Adam verliebt … (Quelle: Fischer)
Dank des schönen Herbstwetters habe ich ein bisschen getrödelt. Mit einem Pumpkin Spice Latte von Starbucks bei Sonnenschein an der Spree entlang schlendern, war viel zu schön, anstatt sich die Beine in den Bauch innerhalb einer Warteschlange zu stehen. Außerdem fürchtete ich, dass ich bei Dussmann zuschlagen könnte. Eigentlich verlasse ich diese Buchhandlung nie ohne ein Buch, ein Kochbuch oder ein Brettspiel. Dussmann ist wirklich toll und groooß, schaut doch mal vorbei, wenn ihr Richtung Friedrichstraße unterwegs seid.
Die Lesung selbst fand an der Kulturbühne im Untergeschoss statt. Obwohl ich erst kurz vor Einlass auftauchte, bekam ich noch einen schönen Platz, recht mittig, und wartete mit den rund 200, vielleicht 250, anderen Gästen. Ich hatte damit gerechnet, dass bei einer Veranstaltung ohne Eintritt das Haus rappelvoll sein würde, aber der befürchtete Ansturm blieb aus. Für samstägliche Berliner Verhältnisse waren normal viele Leute unterwegs. Wie das klingt … 😀 Aber ich kenne die Ecke in Mitte auch deutlich voller und deutlich leerer.
Cecelia plauderte zunächst ein wenig über das neue Buch, wie sie auf die Idee kam, warum es gerade diese berühmte Dubliner Brücke sein sollte, von der Adam sich stürzen möchte. Geschickt fragte und führte die Leiterin der Gesprächsrunde durch die erste halbe Stunde und entlockte Cecelia kleinere Anekdoten. So freue ich mich auf eine neue Verfilmung, die 2014 mit Lilly Collins in die Kinos kommt. „Für immer vielleicht“, wenn ich mich recht entsinne … Interessant fand ich ihre Arbeitsweise, da Cecelia Ahern anscheinend immer im Januar ihr neues Buch beginnt. Dies bis Juni fertig stellt, im Sommer das Lektorat läuft, damit es im Oktober in den Läden steht. Und welche Idee um die Weihnachtszeit am lautesten nach Aufmerksamkeit schreit, wird als nächstes umgesetzt. Das hat mich ein wenig nachdenklich gestimmt. Bei dem Chaos, das gerade bei mir herrscht, komme ich zu kaum was. Geschweige denn schreiben. Die paar Stunden Ruhe, um Lesungen wie diese zu besuchen, sind seltene Inseln der Auszeit geworden …
Herzhaft gelacht habe ich, als Cecelia erzählte, wie sie die Idee zu „100 Namen“ („A hundred names“) kam. Während sie halb MTV schaute und dort eine Schauspielerin ihren Film promotete, schnappte sie den Wortfetzen „a hundred names“ auf und schon ratterten ihre Gedanken los. Eine Liste … mit hundert Namen … Ich kenne das Buch noch nicht, konnte aber da schon schmunzeln. Kenne ich diese Realitätsaussetzer auch von mir selbst. (Ist mir nicht erst einmal passiert. 😀 )
Aber dann der Knaller: Die Schauspielerin promotete nicht „A hundred names“, sondern „The Hunger Games“ (zu Deutsch: „Die Tribute von Panem“). Klingt ähnlich – dennoch ein genialer Zufall. Dank so seltsamer Situationen entstehen neue Ideen und komplette Bücher.
Leider wurde nur auf Deutsch gelesen, Cecelia beehrte uns nicht mit einer Lesung. Dafür die ihre deutsche Hörbuchstimme, die wohl sehr viele als Synchronsprecherin von Scarlett Johansson erkannten. Obwohl ich mir auch ein Stück von Cecelia wünschte, machte die Dame ihre Arbeit jedoch super, ich hätte nicht damit gerechnet, dass das gesamte zweite Kapitel dargebracht wird. Und diese leicht verletzlich klingende, ruhige Stimme, die ich persönlich mit Scarlett Johansson verbinde – passte für mich einfach perfekt. Von mir aus können sie das Buch auch mit der Schauspielerin in der Hauptrolle verfilmen! Wäre genau die richtige Wahl!
Den Abschluss bildete dann das Signieren und so schnell habe ich schon lange nicht mehr so viele Menschen zu einem Tischchen stürmen sehen. Ich hingegen blieb sitzen. Wenn die Wartenden sich über drei Wände des Raumes erstrecken (an der vierten stand ja die Bühne), kann ich mich auch noch ein bisschen gedulden. Oder die Zeit für Fotos nutzen. Momentan bin ich immer noch im Spielmodus, was meine neue Canon betrifft … Bald eine Stunde nach Beginn der Signierrunde war ich dann auch an der Reihe und reichte mein Buch Cecelia entgegen. Erstaunlich wie freundlich sie strahlte (trotz der vielen Wünsche und Bücher vor mir) und mit was für einer Begeisterung sie dem kurzen Gespräch lauschte. Schon während der Fragerunde wirkte sie sympatisch auf mich, jetzt erst recht. Eine wirklich tolle Frau!
Und hier noch mein neuster Schatz: Eine signierte Ausgabe von „Die Liebe deines Lebens“.
Wer noch mehr Fotos von meinen kleinen Spaziergang durch Mitte, Dussmann und der Lesung selbst sehen möchte, sie sind auf Facebook eingestellt. Nur dem Link hier folgen.