Wie habe ich gestern so schön im Radio gehört: Wer auch immer sich beschwert hat, dass der Winter in Berlin dieses Jahr viel zu mild ist – bitte einmal vortreten.

Ja, bitte einmal vortreten! Ich fand dieses herbstige Wetter eigentlich ganz schön!

Der Berliner an sich ist nicht kompatibel mit Frost und Schnee. Das passt einfach nicht zusammen. Eine Flocke von oben und die Städter, besonders die Autofahrer, verwandeln sich in Chaoten. Es kann noch so oft vor Blitzeis gewarnt werden, die Autos auf den Straßen verringern sich nicht wirklich, dafür steigt die Anzahl der Feuerwehrsirenen, die ich über den Tag verteilt hören darf. Bei mir ist es vielleicht noch schlimmer. Ich bin in der Nähe der holländischen Grenze aufgewachsen. Sollte bei uns früher in der Nacht Schnee gefallen sein, mussten wir morgens an der Haltestelle vom Schulbus toben, nach Schulschluss war der Schnee meistens schon weggeschmolzen. Erfahrungen mit Blitzeis oder -20°C habe ich erst in Berlin genießen dürfen. Nichts ist schöner, als völlig durchgefroren über dem Alexanderplatz Schlittschuhlaufen zu dürfen. 😉

Dennoch kommt der Winter nicht jedes Jahr überraschender Weise aus seinem Versteck gekrochen. Daher habe ich mich mit vernünftigen Stiefeln ausgerüstet, die mir zumindest halbwegs Halt bieten. Ich rutsche immer noch und ich habe mich die Tage auch schon lang gelegt, aber ich habe mich vorbereitet. Im Gegensatz zum Berliner und Brandenburger Winterdienst, der vergisst, Straßen zu streuen oder vergisst, streckenweise die A24 zu räumen. Der Schnee kommt ja jedes Jahr völlig unerwartet! Und deswegen werden erst heute (nach beinahe 48 Stunden Blitzeis) die frostfreien Holzrampen an den BVG-Haltestellen errichtet, in einem Schneckentempo, als wäre das kalte Wetter heute Abend schon wieder vorbei. Die einzigen, die bei diesem Wetter gerüstet scheinen, sind die Hunde. Deren Besitzer packen sie mollig warm in diese knallbunten Overalls (manche sogar mit Kapuze) ein.

Irgendwie hatte ich dennoch gehofft, meine Wintersachen dieses Jahr nicht mehr rausholen zu müssen. Kurz nach dem Jahreswechsel hat es sich fast schon wie Frühling angefühlt und jetzt zwieble ich mich für meine Wege wieder in drei Schichten ein. Mal sehen, wie schlimm es die Hauptstadt noch erwischt. Auf den Fotos seht ihr einen Vergleich. Ich habe sie nach der gleichen Wegstrecke an der gleichen Stelle aufgenommen. Einmal gestern Mittag und dann heute Morgen. Tendenz: mehr und mehr Schnee und bitterkaaaaaalt! Brrr!

Aber verratet mir doch mal eure Schneeerlebnisse? Macht ihr es wie die Pinguine oder habt ihr schon mit euren Kindern einen Schneemann gebaut? Hinterlasst mir doch einen Kommentar.

Auf jeden Fall wünsche ich eine rutsch- und fallfreie zweite Wochenhälfte! 🙂

 

 

#Gedankenfetzen : Jetzt hat der Winter Berlin doch noch erwischt

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