Lichterketten dürfen nicht vor Totensonntag brennen. Das hat man mir eingehämmert und ich halte mich daran. Dieses Jahr war ich so beschäftigt, ich habe glatt verpennt, wann das war. Nämlich am 22.11!
Heute ist 29.11 … Es hätte mir eigentlich auffallen können, da mir gestern jeder einen schönen ersten Advent wünschte. Nun ja, manchmal brauche ich eben ein bisschen länger. 😉
Also habe ich rasch unsere blaue Sternchenkette am Balkon aufgehangen und den Rest des Tages damit verbracht, die Zeitschaltuhr zu suchen. Wie jedes Jahr.
Jetzt leuchtet es wieder:
Es bringt zwar meinen ganzen Tagesablauf durcheinander, aber es ist herrlich, all die Lämpchen im Dunkeln zu sehen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber im Moment stehe ich in tiefster Dunkelheit auf. Bevor ich auch nur die Hälfte meiner To-do-Liste abgearbeitet habe, ist es schon wieder finster und ich werde müde … Da ist es ganz schön ein Leuchten, Blinken und Funkeln an den Häusern zu sehen.
Zur Weihnachtszeit hängen Sterne in den Fenstern, klettern bunte Weihnachtsmänner über Balkonbrüstungen und blinkende Rentiere samt Schlitten schweben in Vorgärten. In rot, blau, weiß und grün oder auch alles durcheinander. Plötzlich spaziert man abends durch eine völlig neue Welt, wie es sie nur rund um Weihnachten gibt. Zumindest macht es mir während anderen Jahreszeiten keinen Spaß, im Dunkeln unterwegs zu sein.
Es ist schon fast paradox, wie gerne wir Menschen bei Minusgraden über Weihnachtsmärkte flanieren, Lichterketten bestaunen und durch den Schnee stapfen. Als würde die Dunkelheit eine neue Seite an uns offenbaren. Aber vielleicht ist das auch der versteckte Gedanke hinter Weihnachten. In einer Zeit, die von Dunkelheit bestimmt ist, rücken wir wieder näher zusammen, erfreuen uns an Lichtern und den kleinen Freuden wie eine Tasse Glühwein im Kreise guter Gesellschaft.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine erfreuliche Vorweihnachtszeit. 🙂.